Sportbetrieb im DTV

Wettbewerbsarten

Einzelwettbewerbe
Mannschaftswettbewerbe
Formationswettbewerbe, Standard und Latein
Formationswettbewerbe Jazz- und Modern Dance

Startgruppen

Kindergruppen
Kinder I     Im Wettkampfjahr vollendetes 9. Lebensjahr oder jünger
Kinder II   Im Wettkampfjahr vollendetes 10. und 11. Lebensjahr
 
Juniorengruppen
Junioren I   Im Wettkampfjahr vollendetes 12. und 13. Lebensjahr
Junioren II   Im Wettkampfjahr vollendetes 14. und 15. Lebensjahr
 
Jugendgruppe
Jugend   Im Wettkampfjahr vollendetes 16., 17. und 18. Lebensjahr
 
Hauptgruppen
Hauptgruppe I   Im Wettkampfjahr vollendetes 19. Lebensjahr oder älter
Hauptgruppe II   Im Wettkampfjahr vollendetes 28. Lebensjahr oder älter
 
Seniorengruppen
Senioren I   Im Wettkampfjahr vollendetes 35. Lebensjahr oder älter
Senioren II   Im Wettkampfjahr vollendetes 46. Lebensjahr oder älter
Senioren III   Im Wettkampfjahr vollendetes 56. Lebensjahr oder älter und
Im Wettkampfjahr vollendetes 56. Lebensjahr oder älter für
den jüngeren Partner
Senioren Latein   Im Wettkampfjahr vollendetes 35. Lebensjahr oder älter

Startklassen

Kindergruppen
Kinder I     D, C
Kinder II   D, C
 
Juniorengruppen
Junioren I   D, C, B
Junioren II   D, C, B
 
Jugendgruppe
Jugend   D, C, B, A
 
Hauptgruppen
Hauptgruppe I   D, C, B, A, S (Sonderklasse)
Hauptgruppe II   D, C, B, A, S (Sonderklasse)
 
Seniorengruppen
Senioren I   D, C, B, A, S (Sonderklasse)
Senioren II   D, C, B, A, S (Sonderklasse)
Senioren III   D, C, B, A, S (Sonderklasse)
Senioren Latein   D, C, B, A, S (Sonderklasse)

Dauer der Turniertänze

Wiener Walzer und Jive     1 bis 1 1/2 Minuten
alle anderen Tänze   1 1/2 bis 2 Minuten
Tänze in Stichrunden   1 Minute

Die wichtigsten Meisterschaften (Einzelwettbewerbe)

Weltmeisterschaften
Hauptgruppe S-Klasse Standard, Latein, Kombination
Jugend A-Klasse, Standard, Latein, Kombination
Junioren II B-Klasse, Standard, Latein, Kombination
Senioren I S-Klasse Standard, Latein

Europameisterschaften
Hauptgruppe S-Klasse Standard, Latein, Kombination
Deutsche Meisterschaften
Hauptgruppe S-Klasse Standard, Latein, Kombination
Jugend A-Klasse, Standard, Latein, Kombination
Junioren II B-Klasse, Standard, Latein, Kombination
Senioren I S-Klasse Standard, Latein

Formationen Standard und Latein

mindestens fünf, höchstens acht Paare

Dauer einer Formationsvorführung
Mindestens drei, höchstens 4 1/2 Minuten ohne Ein- und Ausmarsch. Dauer insgesamt höchstens sechs Minuten. Beginn und Ende des zu wertenden Teils müssen durch ein akustisches Signal gekennzeichnet sein. Wettkämpfe (jeweils Standard und Latein)

Ligaturniere nach folgender Einteilung
Landesliga (unbegrenzte Zahl von Formationen)
Oberliga
Regionalliga (mindestens fünf, höchstens neun Formationen)
1. und 2. Bundesliga

Deutsche Meisterschaft
startberechtigt sind Teams der 1. Bundesliga

Europameisterschaft
startberechtigt: Deutscher Meister und Sieger der Bundesliga. Falls identisch: zweiter der DM oder der Bundesliga. Maßgeblich ist das Ergebnis, das zwei Wochen vor der EM aktuell ist.

Weltmeisterschaft
startberechtigt: Deutscher Meister und Tabellenführer der 1. Bundesliga, falls identisch, Regelung wie bei Europameisterschaft

Die Liga in Zahlen, Saison 1998
Das Interesse am Formationstanzsport wächst und wächst. In der Ligasaison 1998 waren 208 Teams gemeldet.

  Nord Süd West Gesamt

1. Bundesliga Std. 4 3 1 8
1. Bundesliga Lat. 3 1 4 8
2. Bundesliga Std. 3 1 4 8
2. Bundesliga Lat. 2 2 4 8
Regionalliga Std. 9 8 6 23
Regionalliga Lat. 7 7 8 22
Oberliga Std.   10   10
Oberliga Lat. 8 15 16 39
Landesliga Std.        
Landesliga Lat. 17 41 24 82

Gesamt 41 81 54 176
+ 12 BL + 7 BL + 13 BL + 32 BL
= 208

Wertungssystem - Majoritätssystem

Die Wertung im Tanzsport ist immer eine vergleichende Wertung. In den Vorrunden wird eine verdeckte Auswahlwertung durchgeführt, in der jeder Wertungsrichter die Paare auswählt, die in der nächsten Runde weiter tanzen sollen. In der Endrunde wird offen mit Platzziffern gewertet. Platzziffer Eins bedeutet "erster Platz" in jeweiligen Tanz für das gewertete Paar. Es gilt dann das Majoritätssystem, also die absolute Mehrheit der Plätze. Ein extremes Beispiel: Ein Paar erhält die Wertungen 1 1 1 6 6 und belegt damit den ersten Platz in diesem Tanz.

Das Wertungsgericht besteht immer aus einer ungeraden Zahl von Wertungsrichter/innen. Je nach Art des Wettkampfs werden drei bis sieben, manchmal auch neun Wertungsrichter/innen eingesetzt.

Bei Einzelpaarturnieren verteilt sich das Wertungsgericht am Parkettrand. Bei Formationsturnieren muß es einen erhöhten Standort einnehmen, weil nur von dort aus die tänzerische und choreographische Darbietung einer Formation richtig zu sehen ist.

Wertungsgebiete (Einzeldisziplinen)

1. Musik
umfaßt das Tanzen eines Paares im Takt und im Grundrhythmus sowie das Bestreben, Musik als Gesamtwerk bewegungsmäßig umzusetzen.

2. Balancen
behandelt die tanztypischen Körperpositionen zueinander und miteinander und deren Wechselwirkung auf die jeweiligen Bewegungsenergien.

3. Bewegungsablauf
beinhaltet die verschiedenen Strukturen von Bewegungselementen und den daraus entstehenden Verknüpfungen.

4. Charakteristik
umfaßt die historische Entwicklung der einzelnen Tänze und beinhaltet außerdem alles, was der Tanzsportler zusätzlich zu den erlernten Fertigkeiten in seinem Bestreben, Musik in Bewegung umzusetzen, zum Ausdruck bringt.

Die Wertungsgebiete sind hierarchisch geordnet: Kann man beispielsweise nach dem Wertungsgebiet 1 - Musik - die tanzenden Paare differenzieren, werden die nachfolgenden Wertungsgebiete nicht berücksichtigt. Wenn alle Paare Takt und Grundrythmus gleichermaßen halten, wird das nächstfolgende Wertungsgebiet herangezogen und so weiter.

Wertungskriterien bei Formationen

1. Rhythmus und Charakteristik
2. Tänzerische Leistung
3. Ausführung der Choreographie
4. Durchgängigkeit und Ausdruck

Die Turniertänze

In den ersten 30 Jahren des Tanzsports (bis etwa 1930) war es üblich, neben den etablierten Tänzen jeweils auch die neuesten Modetänze zu zeigen. Auf der ersten "Weltmeisterschaft" 1909 in Paris standen sogar ausschließlich die neuen Tänze auf dem Programm: Boston, Turkey Trot, Ragtime, Onestep, Grizzly Bear. Auch bei den Deutschen Meisterschaften wurde mit neuen Tänzen experimentiert.

Erstmals unter den heutigen Namen wurden bei einer Deutschen Meisterschaft der Langsame Walzer ("English Waltz") 1927, der "Slow Foxtrot" 1928 und die Rumba 1932 (und 1949) getanzt. Auch in den 50er Jahren wurden (vor der Trennung in Standard und Latein) zusätzlich zu den "Standardtänzen" hin und wieder Samba oder Rumba geboten bzw. verlangt. Die Rumba wurde auf deutschen Profi-Turnieren schon ab 1950 als sogenannter "sechster Standardtanz" zugelassen.

Seit 1958 wurden drei Arten von Turnieren durchgeführt: Allround (Kombination) mit 8, Standard mit 5, Lateinamerikanisch mit 4 Tänzen. Der Tango war dabei (als vierter Tanz bei den Lateinturnieren) in allen drei Sparten vertreten. Erst 1961 wurde Klarheit geschaffen: der Tango gehörte von nun an endgültig auf Wunsch der Engländer zu den fünf Standardtänzen, während der Cha-Cha-Cha zum vierten lateinamerikanischen Tanz erklärt wurde. Bei der ersten offiziellen Deutschen Meisterschaft Latein 1962 wurde der Cha-Cha-Cha getanzt. Der Jive kam bei den Profis 1968 und bei den Amateuren 1973 als fünfter Lateintanz hinzu.

Aus: Wörterbuch des Tanzsports, Kastell-Verlag

Tanz und Ausdruck

Jedem Turniertanz kann man einen bestimmten Ausdruck zuordnen, der sich im Schlagwort zusammenfassen läßt.

Standard
Langsamer Walzer     Genuß
Tango   Kraft
Wiener Walzer   Beschwingtheit
Slowfox   Souveränität
Quickstep   Spritzigkeit
 
Latein
Samba   Dynamik
Rumba   Sehnsucht
Cha-Cha-Cha   Koketterie
Paso Doble   Stolz
Jive   Ausgelassenheit

Die Standardtänze

Langsamer Walzer
(3/4-Takt, 30 Takte p. Min.). Der Langsame Walzer entwickelte sich in den 20er Jahren in England aus dem Boston und heißt daher auch (English) Waltz. Die linearen Bewegungen des Boston verwandelten sich dabei in raumgreifende Drehungen, in denen das Paar wie ein Pendel von Höhepunkt zu Höhepunkt schwingt. Der Langsame Walzer gilt als der schwierigste Standardtanz und ist auch der meistgeübte. Das weiche Ein- und Ausschwingen zur schmelzenden Musik klassischer Waltz-Melodien macht ihn zum "Tanz des Herzens".

Tango
(2/4-Takt oder auch 4/4 Takt, 33 Takte p. Min.) Der Tango stammt aus Argentinien und ist, dem Stakkato der Musik entsprechend, geprägt vom Wechsel zwischen Aktion und Pause. Die "ruckartigen Aktionen" (von knappen und schnellen Kopfbewegungen begleitete Schritte) werden im Knie weich abgefangen, was dem Tango das Doppelgesicht verhaltener Leidenschaftlichkeit gibt. Die "gehaltenen Pausen" verhindern "Körperschwung" und damit verbundene Hebungen und Neigungen.

Wiener Walzer
(3/4-Takt, 60 Takte p. Min.) Der Wiener Walzer ist mit seinen Varianten (z. B. dem Ländler) ein uralter, vor allem im Alpenraum beheimateter Volkstanz, der wegen seiner "Ungezügeltheit" oft bekämpft wurde. Am preußischen Hof wurde er 1794 verboten, während er 20 Jahre später auf dem Wiener Konreß Triumphe feierte. In Deutschland wurde er 1932 ins Turnierprogramm aufgenommen. Sein Reiz liegt nicht im Figurenmaterial, sondern im berauschenden Körperschwung.

Slow Foxtrott
(4/4-Takt, 30 Takte p. Min.) Der Slow Foxtrott entstand um 1900 aus dem Ragtime und amerikanischer Marschmusik und entwickelte sich zum Klassiker unter den "englischen Tänzen". Die linearen Schrittmuster, auf natürlicher Gehbewegung basierend, wirken bei kunstvoller musikalischer Interpretation und lässigem "Understatement" faszinierend. Dem kontinuierlichen Bewegungsfluß entsprechend, sind "fließende Posen" besonders "foxy".

Quickstep
(4/4-Takt, 52 Takte p. Min.) Der Quickstep entstand Mitte der 20er Jahre, als parallel zum Onestep das Tempo des Foxtrotts beschleunigt wurde. Im Gegensatz zum Langsamen Walzer, mit dem ihn geschlossene Drehungen und Chasses verbinden, ist der Quickstep dadurch charakterisiert, daß die Körpergeschwindigkeit bei Slow fast die gleiche ist wie bei Quick oder bei besonders schnellen Schrittfolgen. In der Familie der Standardtänze gilt er als "der Sekt unter den Weinen": perlend in seinen langgestreckten Bewegungen und spritzig in seinen Hüpfschritten.

Aus: Tanzen in Deutschland, Kastell-Verlag

Die Lateintänze

Samba
(2/4-Takt, 54 Takte p. Min.) Die Samba stammt in ihrer stationären Grundform aus Brasilien bzw. aus uralten Kreistänzen der Bantu-Neger und wurde in Europa zum variationsreichen Turniertanz entwickelt. In Wiegeschritten und Voltadrehungen, Rollen und Promenadenläufen bewegen sich die Paare wellenförmig durch den Raum. Während die Wellenbewegung früher aus einem Erheben im Bein (Bounce) entstand, wird sie heute mehr durch die Bauchmuskulatur erzeugt.

Cha-Cha-Cha
(/4-Takt, 32 Takte p. Min.) Der Cha-Cha-Cha stammt aus Kuba. Er wurde von Enrique Jorrin (u.a.) aus dem Mambo entwickelt und 1957 von Gerd und Traute Hädrich nach Deutschland importiert. Der Cha-Cha hat viele Elemente aus anderen Tänzen in sich aufgenommen, besonders aus Jazz, Beat und Disco. Seinen Grundcharakter, der ihn bei allen Altersstufen zum beliebtesten Lateintanz machte, hat er dabei nicht verloren: Im Cha-Cha kommen übermütige Ausgelassenheit und koketter Flirt zum Ausdruck.

Rumba
(4/4-Takt, 28 Takte p. Min.). Die Rumba stammt aus dem Mambo-Bolero und ist mit der Habanera verwandt. Sie ist ein afrokubanischer Werbungstanz: Die Dame schwankt zwischen Hingabe und Flucht und der Herr zwischen "Zu-neigung" und "Selbst-herrlichkeit". In Deutschland wurde die Rumba 1932 ins Turnierprogramm aufgenommen. Sie ist der Klassiker unter den Lateintänzen, erfordert Ausdruckskraft und Sparsamkeit der Mittel.

Paso Doble
(2/4-Takt, 62 Takte p. Min.) Der Paso Doble ist eine in Spanien und Frankreich entwickelte Darstellung des Stierkampfs mit Einschluß von Flamenco-Elementen. Die Dame stellt nicht den Stier dar, sondern das rote Tuch des Toreros, Herr und Dame bewegen sich also gemeinsam um einen imaginären Stier. Die Musik ein spanischer Marschtanz, besteht aus einer Einleitung und zwei Hauptteilen mit genau festgelegten Höhepunkten, nach denen sich die Choreographie richtet. Der Tanz erfordert große Präzision und einen durchgehaltenen starken Muskeltonus.

Jive
(4/4-Takt, 44 Takte p. Min.) Der Jive wurde als "Jitterbug" und "Boogie-Woogie" (später auch "Behop") um 1940 von amerikanischen Soldaten nach Europa gebracht, in England zum Jive entwickelt und schließlich in das Turnierprogramm der Lateintänze aufgenommen (Profis national 1968, Amateure national 73, international 76). Mit ihrer Off-Beat-Betonung auf "zwei" und "vier" verrät die Musik ihren afrikanischen Ursprung. Der Jive bringt robuste Lebensfreude zum Ausdruck. Er war der "Tobetanz" der Vor-Beat-Generation, aus dem sich auch der akrobatisch-athletische Rock 'n' Roll entwickelt hat.

Aus: Tanzen in Deutschland, Kastell-Verlag

Der Weg nach oben

Wer an die Spitze kommen will, muß wie jeder Fußballspieler, Läufer, Schwimmer sein Trainingspensum bewältigen. Nur am Anfang der Karriere stellen sich Erfolge schnell ein: Damit Turnier-Neulinge nicht gleich die Lust verlieren, wird der Aufstieg aus der untersten, der D-Klasse, in die nächsthöheren Klassen relativ leicht gemacht. Zwei wöchentliche Trainingseinheiten im regulären Betrieb des eigenen Tanzclubs reichen aus. Erst ab B-Klasse sind zusätzliche Privatstunden angebracht. Spitzenpaare müssen dann schon täglich auf die Fläche, wenn sie ihre Position halten oder verbessern wollen.

Der Deutsche Tanzsportverband unterstützt die Paare in sportlicher und finanzieller Hinsicht. Die sportliche Förderung geschieht vor allem durch die Berufung in verschiedene Kader, denen regelmäßig Lehrgänge angeboten werden. Im A-Kader ist die nationale Spitze vertreten: die Erst- und Zweitplazierten der Deutschen Meisterschaften. Im B-Kader sind Paare, die vielleicht schon in der nächsten Saison zum A-Kader gehören: bis Platz acht der Deutschen Meisterschaften. Der Nachwuchs (bis Platz 12, Höchstalter 24 Jahre) wird im C-Kader betreut. Zusätzlich gibt es noch einen "Talentschuppen" für diejenigen, die bei Turnieren besonders aufgefallen sind. Erreichen sie in den folgenden beiden Jahren einen Platz unter den ersten zwölf der Deutschen Meisterschaften, werden sie natürlich in die entsprechende Leistungsgruppe aufgenommen.

Spitzenpaare, die den Verband auch international vertreten, trainieren nicht nur bei ihren Heimtrainern, sondern auch bei renommierten Tanzsportexperten aus dem In- und Ausland. Begehrte Lehrmeister im Ausland sind zur Zeit der norwegische Lateinfachmann Espen Salberg oder der Standardtrainer Anthony Hurley aus England. Die Kaderlehrgänge, auf denen anerkannte Experten die Arbeit des Bundestrainers ergänzen, gehören zum zusätzlichen Unterstützungsprogramm des nationalen Verbandes.

Der Deutsche Tanzsportverband ist ein Verband von Amateuren, die vielleicht für den Tanz, aber nicht vom Tanz leben. Die Reisen und Trainingsstunden müssen aus verschiedenen "Töpfen" finanziert werden. Schautanz-Auftritte bringen Geld in die Kasse, Sporthilfe und Verband tragen ihr Scherflein bei. Für B-Kader-Paare gibt es von der Deutschen Sport-hilfe 150 Mark pro Person pro Monat; im A-Kader sind es 200 Mark. "Leistungsbezogene Kostenerstattung", die über mehrere Monate verteilt wird, gewährt die Sporthilfe für vordere Plätze auf Europa- und Weltmeisterschaften. Ein Weltmeistertitel ist immerhin 6000 Mark wert.

So gut wie bare Münze ist die Zeit, die öffentliche und private Arbeitgeber Spitzensportlern aller Sportarten zur Verfügung stellen. Auch die Tänzer bilden keine Ausnahme: Sie stehen zum Beispiel auf der Gehaltsliste ihrer Heimatgemeinde (oder des väterlichen Betriebs) und können kommen und gehen, wenn es in ihren Trainingsplan paßt. Es paßt sicher gar nicht, wenn ein Paar Weltmeister werden will: Dann ist tägliches mehrstündiges Training unumgänglich, manchmal noch ergänzt durch zusätzliches Konditionstraining oder durch Ausgleichsport. Wenn die Paare im Amateurlager erreicht haben, was sie erreichen können, dann wechseln sie häufig ins Profi-Lager und bleiben auf diese Weise dem Amateursport erhalten. Als Trainer stehen sie nicht mehr auf, sondern an der Tanzfläche und zittern mit dem Amateurnachwuchs mit. Diese Verbindungen zu ehemaligen Spitzentänzern sind nicht zuletzt der Grund für die hohe Leistungsdichte im Deutschen Tanzsportverband.

© TanzsportZentrum Heusenstamm e.V.