Die Geschichten der Tänze

Geschichte der Standard-Tänze

Als der älteste der Standardtänze kann der Walzer bezeichnet werden. Er beherrschte zusammen mit der Polka und dem Galopp die Tanzszenerie des 19. Jahrhunderts.

Im Gesellschaftstanz bahnte sich Anfang des 20. Jahrhunderts eine Revolution an. Die ersten Tanzformen aus Amerika kamen nach Europa, u.a. 1907 der Tango, 1910 der Onestep und 1912 der Ragtime. In der Verbreitung moderner Tänze führte zunächst Paris. Dort wurde 1909 die 1. sogenannte (selbsternannte) Weltmeisterschaft ausgetragen; nur die neuesten Tänze waren zugelassen. 1910 folgte die 2. Weltmeisterschaft in Nizza.

Während des 1. Weltkrieges war in Frankreich und Deutschland das Tanzen verboten. Anders in England. Bands aus Amerika spielten dort zu den neuen Tänzen. Das wesentlichste Merkmal dieser Tänze war die Abkehr von der klassischen Ballettgrundlage und eine Hinwendung zu natürlicheren Bewegungsformen sowie die Anpassung an den Rhythmus, der vor allem durch die Jazzmusik vorgegeben war.

Die für die alten Tänze charakteristische Rundtanzbewegung wurde von Gehbewegungen abgelöst, die zunächst noch mit dem Ballen angesetzt wurden. Die Drehungen stellen nicht mehr den Hauptbestandteil der Tänze dar, sondern lediglich einen Teil.

Die Tanzhaltung war noch keineswegs so festgelegt wie heute; man tanzte entweder ohne Körperkontakt oder, wie bei den alten Tänzen, in enger, damals oft anstoßerregender Tuchfühlung.

Der Foxtrott, der sich aus dem Ragtime entwickelt hatte, mit seinen abwechselnd schnellen und langsamen Schritten verdränge alle übrigen Tänze und wurde zum Wegbereiter des sogenannten "englischen Stils". Englische Tanzlehrer waren es, die zwischen 1920 und 1930 die Gesellschaftstänze neu gestalteten und eine neue Technik vorlegten. In einer ersten Konferenz englischer Tanzlehrer 1920 wurden hierzu die Grundlagen geschaffen,

Der "English Waltz" wurde aus dem alten Walzer (Schritt, Schritt. Fü0e schließen) abweichend vom nachfolgenden. geradeaus strebenden Boston als weiträumiger Drehtanz entwickelt.

Der Tango fand zunächst in der einfachen Form des Milonga-Tango Eingang. In mehreren Konferenzen Anfang der zwanziger Jahre wurden die Grundelemente und -figuren des englischen Stils vorgezeichnet. England wurde zur führenden Tanznation Europas. Englische Turnierpaare siegten auf allen großen Meisterschaften. Victor Silvester, 1922 der erste englische Weltmeister, beeinflußte mit seinem 1928 erschienenen Buch "Modern Ballroom Dancing" und mit seiner vorwiegend auf Turniertänzer abgestimmten Tanzmusik die Verbreitung des englischen Stils.

Bei der "Great Conference" im Jahre 1929 legte eine allgemeine Resolution Slowfox, Quickstep, English Waltz. Tango und Blues fest. Einfache Figuren und die Tempi für die einzelnen Tänze wurden in diesem Beschlu0 bestimmt. Nach 1930 kamen noch zahlreiche neue Figuren hinzu, doch im wesentlichen werden heute die Standardtänze nicht viel anders getanzt als damals.

Dieser Stil gilt bis zum heutigen Tag für jedermann und nicht nur für die Turniertänzer. Das Hauptmerkmal ist eine natürliche, dynamische Fortbewegung in einer leichten, mühelosen Ausführung ("ein Maximum an Bewegung, verbunden mit Leichtigkeit"; Moore: "Ballroom Dancing";1983 in 11. Auflage). Auch die ab 1933 bis heute erscheinende Fachzeitschrift "Monthly Letter Service" ist ihm zu verdanken. Nach der Gründung des ersten Amateurverbandes 1935 konnte 1936 die l. offizielle Amateurmeisterschaft unter Beteiligung von zwölf europäischen und zwei Überseeländern in Bad Nauheim zur Durchführung kommen. Hier siegten die Engländer. 1948 brachte die "Revidierte Technik" von Alex Moore noch manches Neue.

Ein einschneidendes Ereignis war 1951 die Aufnahme des Wiener Walzers in die Gruppe der Standardtänze. choreographiert von dem deutschen Tanzlehrer Paul Krebs. Der 1949 gegründete Internationale Tanzlehrerverband (ICBD) legte im Jahre 1954 die Tempi für die einzelnen Turniertänze fest. Für den Amateurbereich übernahm die Internationale Organisation für Amateurtänzer (ICAD, 1991 umbenannt in IDSF) die Verantwortung für den gesamten sportlichen Amateurbereich."

Der Bewegungsablauf ist für jeden Tanz aufgrund seiner geschichtlichen Entwicklung verschieden. Während man Tango und Wiener Walzer unter den Standardtänzen als "Volkstänze" bezeichnen kann; gehören Langsamer Walzer, Langsamer Foxtrott und Quickstep zu den konstruierten Tänzen, die sich vor allem im Mutterland des Tanzsports, in England, entwickelt haben. Durch die normalerweise körpernahe Tanzhaltung, die vielen Drehungen, das Heben und Senken muß gerade für Variationen in diesen Tänzen ein größeres technisches Können vorausgesetzt werden. Deshalb wird hier im Sinne einer Einführung für Anfänger auf komplexere Schrittfolgen bewußt verzichtet.

Geschichte der lateinamerikanischen Tänze

Als lateinamerikanische Tänze werden derzeit Samba, Cha-cha-cha, Rumba, Paso Doble und Jive bezeichnet, die schon seit 1968 zum Turnierprogramm gehören.

Aufgrund des Ursprungs der Tänze Samba, Cha-cha-cha, Rumba, Paso Doble und Jive ist das Wort "Lateinamerikanische Tänze" kritisch zu sehen. Wirklich lateinamerikanischer Herkunft sind nur Samba und Rumba, auch der durch die Filmwelle wieder aktuell gewordene Mambo. Der Cha-cha-cha, ein aus Mambo konstruierter Tanz, könnte im erweiterten Sinne noch dazu gerechnet werden. Der Jive ist in seiner heutigen Form ein Produkt englischer Tanzlehrer, die damit den in den USA aus afrikanischen Bewegungselementen entstandenen Boogie (-Woogie), Jitterbug und Rock'n Roll gesellschaftsfähig machten; man könnte ihn als nordamerikanischen Tanz bezeichnen. Der Paso Doble ist ursprünglich ein spanischer Tanz, der von französischen Tanzlehrern und Turniertänzern zu seiner jetzigen Form stilisiert wurde. Nach dieser Analyse müßte man daher von "Latein-, Nordamerikanischen und Spanischen Tänzen" sprechen, ein zu langer Name in der praktischen Anwendung.

Die Heimat der echten lateinamerikanischen Tänze, wie u.a. Samba, Rumba und Mambo ist in Afrika zu suchen. Dort lebte der Tanz in Kriegs- und Fruchtbarkeitstänzen, bei Liebesspielen, bei Hochzeits- und Erntefesten. In verschiedener Ausdrucksformen stellt sich das stationäre "binnenlörperliche" Tanzen nach polymetrischer und polyrhythmischer Musik dar. Als das dominierende Bewegungsgesetz galt die Isolation der einzelnen Körperteile, im Gegensatz zum europäischen Tanz, bei dem alle Bewegungen vom Körperzentrum aus gelenkt werden. Die polyzentrische Isolation lag als Prinzip der afrikanischen Ekstasetechnik zugrunde, zu der noch die richtige Spannung in den einzelnen Körperzentren kam.

Der afrikanische Tanz wurde als Kulturgut von den schätzungsweise 40 Millionen Sklaven im 17. und 18. Jahrhundert mit in die neue Heimat, nach Südamerika und nach Westindien (Karibik) mitgenommen.

Die Verschmelzung afrikanischer Kultur- und auch Tanzelemente mit den spanisch-portugiesischen kann als fruchtbringend angesehen werden, aufgrund der sozial-religiösen Stellung der Schwarzen. Dagegen brauchten die nach Nordamerika ausgesiedelten Schwarzen eine längere Anlaufzeit, bis ihr schwarzer Tanzstil von den Weißen akzeptiert wurde. Erst Ende des 19. Jahrhunderts begann die Verschmelzung schwarzer und weißer Bewegungselemente zu dem afroamerikanischen Tanzstil, der unterstützt von der damaligen Musik die große Jazz-Periode einleitete.

Cakewalk war der erste Tanz, der Anfang des 20. Jahrhunderts als afroamerikanischer Vorbote Europa erreichte, gefolgt von den Modetänzen Onestep, Jimmy, Charleston, Black Bottom.

Die Ansätze lateinamerikanischer Tänze waren in Europa in den zwanziger bzw. dreißiger Jahren zu sehen, als Samba 1924/25 und Rumba 1931 das erste Mal in den Ballsälen auftauchte.

Wie auch der in den vierziger Jahren präsente Boogie und Jitterbug setzten sich diese Tänze als zu artfremd nicht durch, zu groß war noch die Vorherrschaft der in England stilisierten "Standard"-tänze.

Erst nach dem zweiten Weltkrieg, vor allem aber in den fünfziger Jahren erfolgte der große Durchbruch der aus USA importierten Tänze. Es waren vor allem die Franzosen, die Samba, Rumba, Mambo und Cha-cha-cha sowie den spanischen Paso-Doble formten, ohne ihren Charakter entscheidend zu verändern. Es ist insbesondere Lucien David aus Lyon zu nennen, der zusammen mit bekannten französischen Turniertänzern, u.a. mit dem Pariser Roger Ronneaux, die Grundlage für das lateinamerikanische Tanzen schuf. Veränderungen zu dem bis dahin gebräuchlichen englischen Stil waren die offenere Tanzhaltung mit keiner oder nur begrenzter Körperberührung, die vorrangig Betonung von Hüft- und Beckenbewegungen und das fast ausschließlich Tanzen auf den Fußballen. Dazu kam eine gewisse räumliche Freiheit bei den stationären Tänzen. Bei der Interpretation und Gestaltung hatten die Tänzer viel mehr individuelle Möglichkeiten als bei den Standardtänzen.

Allerdings bestand die Gefahr, daß bei dem europäischen Geschmack der ursprüngliche Charakter des Tanzes verlorenging. Ab 1955 wurden bei den Amateuren Europameisterschaften, ab 1960 Weltmeisterschaften zunächst mit vier Tänzen durchgeführt, die anfangs ausschließlich von französischen Turnierpaaren gewonnen wurden. Auch bei den ab 1959 veranstalteten Profiweltmeisterschaften führten zunächst die Franzosen. Über die Zugehörigkeit der Rumba und des Tangos herrschte unterschiedliche Meinung. Rumba wurde zunächst häufig als sechster Tanz den Standardtänzen zugeordnet, während Tango aufgrund seiner südamerikanischen Herkunft als vierter Tanz zu den Lateinamerikanischen Tänzen gehörte. Erst 1961 wurde klar entschieden, daß Tango als fünfter Turniertanz den Standardtänzen zuzuordnen sei. Gleichzeitig wurde der Cha-cha-cha neben Samba, Rumba, Paso Doble zum vierten Lateinamerikanischen Turniertanz erklärt. Erst 1968 bekam der Jive als fünfter Turniertanz die Anerkennung vom Weltverband der Amateurtänzer.

Geschichte des Rock’n Roll

Der Rock’n Roll ist wohl der Tanz unter den neuen, afroamerikanisch geprägten Tanzformen, der zusammen mit seinen Vorläufern für das meiste Aufsehen und die gewaltigste Revolution in diesem Bereich gesorgt hat. Als Tanz erlebte der Rock’n Roll nach seinem Triumphzug in den Jahren 1954 bis 1958 zwei ’Wiedergeburten’ und gehört heute zu den beliebtesten Tänzen bei der jungen und auch bei der älteren Generation.

Joachim-Ernst Berendt, der große Jazzexperte, sieht die ersten Zeichen für die aufkommende neue Welle zu Beginn der dreißiger Jahre; der Tanz Lindy Hop, benannt nach dem Ozean-Flieger Lindbergh, gewann allmählich an Popularität und hatte 1938 sein erfolgreichstes Jahr.

Eine zweite Strömung, welche die spätere Entwicklung nachhaltig beeinflußte, waren Blues und Swing. Der Swing, der als Musik und Tanz gleichermaßen ab 1935 in Europa populär wurde, hatte den Grundschritt des Blues übernommen, war jedoch einerseits durch sein weiches Fließen und andererseits durch seine motorische Härte eine Form des Übergangs geblieben.

Erst die Musik des Boogie, ähnlich dem Rhythmus einer Maschine, der ursprünglich die Klavierbegleitung zum alten Blues war, erfüllte den Wunsche der damaligen Jugend, die das Neue, Revolutionäre wollte. Musik und Tanz des Boogie haben demnach ihre Wurzeln im Blues, der sehnsuchtsvollen Musik der nordamerikanischen Neger.

Der neue Tanz. zur Musik des Boogie geschaffen, wurde unter mehreren Namen populär. Auf dem Kontinent bezeichnete man den Tanz genauso wie die Musik mit Boogie oder Boogie Woogie, in Amerika sprach man in erster Linie vom Jitterbug, in England wurde daraus der Jive. Dieser Boogie war der eigentliche Volkstanz der fünfziger Jahre, ganz besonders für die junge Generation, die ihn bei all seiner maschinengleichen Härte doch spielerisch und gelöst tanzte. Entstanden war er in Harlem, dem Negerquartier von New York. Eine große Zahl volkstümlicher Tanzelemente hatte sich bei den großen Festen der Stadt erhalten: Heben der Partnerin, Sprünge und andere akrobatische Kunststücke, die zwischen die Grundschritte von Blues und Swing eingefügt wurden.

Der Boogie konnte durch festgelegte Figuren und Schritte nicht genau charakterisiert werden: entscheidend war die Phantasie im Erfinden neuer Figuren i die Freude am ausgelassenen Spiel.

Eine neue Entwicklung in der Tanzwelt waren zu jener Zeit die Marathon-Tanzwettbewerbe. Paare tanzten mit kurzen Pausen oft tagelang, um den ausdauerndsten Tänzer zu ermitteln. Dabei erwiesen sich der alte Lindy Hop und der Jitterbug als die geeignetsten Tanzarten. Um Abwechslung in die sich ständig wiederholenden Figuren zu bringen, erfanden die Paare immer wieder neue Variationen, die dann auch von den anderen aufgenommen und verändert wurden. Auf diese Weise waren die Härtetests das beste Mittel, um die Tänze ständig mit neuen Figuren zu bereichern.

Dem Boogie folgte um 1945 wieder ein neuer Musikstil, der "Bebop". Jedoch verzichtete diese Musik auf einen klaren, eindeutigen Rhythmus, so daß Tanzen nicht mehr möglich war. Trotzdem gab auch diese Musikrichtung einem neuen Tanz seinen Namen. die Musik, auf die der "Bebop" getanzt wurde, war allerdings immer noch der alte Boogie.

Das Jahr 1954 brachte das große Fieber des Rock’n Roll. Der Name bedeutet wörtlich übersetzt Wiegen und Rollen, nach einem alten Negerwort. Rock’n Roll war zunächst nichts anderes als ein neuer Name für die populäre, schwarze Musik, für den städtischen Rhythm and Blues der Neger, jedoch wurde er erst 1954 durch den Film Saat der Gewalt mit Bill Haleys Rock Around The Clock zur großen Revolution in Europa. Das Wort Rock’n Roll hatte im Slang der Neger auch eine eindeutige sexuelle Bedeutung. Good Rocking Tonight oder Rocking And Rolling All Night waren berühmte Titel der Blues-Musik. Auch auf Musik und Tanz übertrug sich diese sexuelle Bedeutung und hatte auch da den Zweck, Rausch und Ekstase zu erzeugen.

Nicht unwesentlich am Siegeszug des Rock’n Roll waren außer Bill Haley Musikinterpreten wie Elvis Presley, Ray Charles, Fats Domino, Jerry Lee Lewis und Chuck Berry beteiligt.

Die wilde Ekstase des Rock’n Roll-Tanzens versuchten die Tanzlehrer Nordamerikas und Europas aufzufangen, indem sie einen gepflegten Boogie zur Rock’n Roll-Musik vermittelten.

1959 ging die erste große Rock’n Roll-Welle zu Ende; Twist, Beat und andere neue Modetanzformen brachten den Rock um seine Popularität. Trotzdem konnte er sich in der Sehnsucht nach ekstatischer Befreiung durch Musik und Tanz als die lebensfähigste und beliebteste Tanzform der letzten dreißig Jahre durchsetzen.

Die erste Rückkehr fand im Jahre 1968 statt, wurde jedoch noch nicht so stark beachtet. Der Anfang der siebziger Jahre brachte die große Renaissance der Rock’n Roll-Musik. In der Nostalgie lebte die Musik eines Bill Haley, eines Elvis Presley und eines Jerry Lee Lewis wieder auf. Rock’n Roll zählte ab 1974 wieder zu den beliebtesten Modetänzen.

Neben den bekannten Formen des Boogie und des Rock’n Roll brachte die dritte große Welle eine völlig neue, sehr sportliche Art des Tanzens. Der gehüpfte Rock’n Roll-Schritt, auch als Sprungschritt bezeichnet, wurde entwickelt und ist seither auf allen großen Turnieren verbindlich.

Der folgende Überblick zeigt zusammengefaßt die Entwicklung und den jetzigen Stand, nach dem die verschiedenen Rock’n Roll-Arten (Single Time, Double Time, Triple Time, Gehüpfter Rock’n Roll) nebeneinander getanzt werden können.

Geschichte des Lindy Hop

Die Wurzeln des Boogie-Woogie und des Rock'n'Roll entsprangen in den späten 20ern in den Harlem Ballrooms (New York) aus den Einflüßen afroamerikanischer Rhythmen und euopäischen Paartänzen. Es war ein reiner "Social-Floor-Dance" der von "tricky footwork", der Improvisation und der Begeisterung der Tänzer lebte.

Anfangs wurde dieser Tanz noch als Break-Away bezeichnet, weil sich der Herr von der Dame löste. 1927 wurde der Begriff "Lindy Hop" von Shorty George Snowden kreiert. Er tanzte auf einem Marathon-Tanzturnier in New York eine neue Schrittvariation als er sich von der Dame löste. Ein begeisterter Reporter wollte den Namen dieses Tanzes wissen. Da an diesem Tag eine Schlagzeile die Zeitungen regierte: "Lucky Lindy hops the atlantic!" (Charles Lindbergh überquerte als erster mit dem Flugzeug den Atlantik), nannte er spontan den Namen "Lindy Hop".

Die meisten Tänzerkarrieren begannen damals auf der Straße. Mit Talent und Fleiß konnte man sich dann schon mal in einem der Ballrooms wie z. B. Savoy Ballroom, Cotton Club. usw. sehen lassen, wo sich die eigentlichen Könner aufhielten. Das hieß aber nicht gleichzeitig, daß man jede Dame auffordern durfte. In den meisten Ballrooms gab es unsichtbare Grenzen, die Reviere unterschiedlichen Könnens absteckten. Es war ein ständiger Konkurrenzkampf, jeden wollten den anderen überbieten. Dadurch entstanden viele neue Schrittvariationen und Figuren. Es war jedoch immer eine einzige große Gemeinschaft von Tanzfanatischen.

In dem Savoy Ballroom ist einer der bekanntesten Tänzer groß geworden:
Frank Manning. Er hat viel dazu beigetragen, daß der Lindy Hop groß geworden ist und auch in den heutigen Tagen wieder aufblüht.

Bei uns wurde in den 30er Jahren zur damals verbotenen Swingmusik Foxtrott getanzt. Erst Ende des zweiten Weltkrieges wurden wieder auf Swing- und Rhythm and Blues-Klänge, Lindy Hop, Boogie Woogie, Jive und Jitterbug getanzt. Für die sorgengeplagten Menschen waren die schnellen Tänze ein Rauschmittel, ... was es auch für die Tanzwütigen heute noch ist.

Die Faszination der Swingmusik, sowie die Möglichkeit der Improvisation beim Tanzen sind der Grund für die Begeisterung der Tanzpaare und lassen diesen unvergessenen Tanz zu neuem Glanz erblühen.

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